Schöpfungsleitlinien
Zum Schritt 3 zur Erreichung des Umweltlabels Grüner Güggel gehört die Erarbeitung von Schöpfungsleitlinien. Damit werden die langfristigen Zielvorstellungen bzw. Leitlinien formuliert, welche die Grundlage bilden für das Umwelthandeln der Kirchgemeinde. Denn es geht nicht nur darum zu optimieren und Betriebskosten zu senken, sondern auch die Menschen in der Kirchgemeinde für Umweltanliegen zu sensibilisieren, zu motivieren und gelebte Schöpfungsverantwortung zu ermöglichen. Der durch das Umweltteam erarbeitete Entwurf wurde im Konvent der ordinierten Dienste, in allen vier Teilkirchgemeinden (KGK’s und Mitarbeitendenteams) diskutiert. Ebenso konnten Interessierte ihre Anregungen einbringen. Das Umweltteam hat die konstruktiven Anregungen und Ergänzungen eingearbeitet und bedankt sich herzlich für das Interesse und die Mitgestaltung. Die Schöpfungsleitlinien (hier die aktualisierte Fassung) wurden am 26. Oktober 2021 von der Kirchenpflege genehmigt und der Kirchgemeindeversammlung am 16. November 2021 zur Kenntnis gebracht
Auswertung Umfrage Grüner Güggel
Herzlichen Dank für all eure konstruktiven Rückmeldungen auf die Online-Umfrage Grüner Güggel, welche im Mai erhoben wurde. Die Umfrage ist inzwischen ausgewertet und das Umweltteam möchte euch hiermit gerne über die Zusammenfassung informieren.
Grundsätzlich kann festgestellt werden, dass der Prozess Grüner Güggel mehrheitlich auf positives und wohlwollendes Echo gestossen ist. Eure Rückmeldungen sind untenstehend zusammengefasst. Das Umweltteam schliesst sie bei der Prüfung der nächsten Schritte mit ein.
Aktuell läuft immer noch die Bestandesaufnahme mit der Erfassung des Ist-Zustandes. Dieser Prozessschritt ist sehr umfangreich, bietet er doch die Grundlage für die weiteren Schritte. Es finden nicht nur Begehungen von Gebäuden statt, sondern überprüft werden in den Teilkirchgemeinden bspw. die Recycling-Situation sowie Papierverbrauch und themenbezogene Abläufe (siehe unten).
In einem weiteren Schritt wird das Umweltprogramm festgelegt, welches die Ziele und Handlungsschritte festlegt.
Aufgrund eurer Rückmeldungen aus der Umfrage weisen folgende Themen Optimierungspotential auf oder widerspiegeln eure Anliegen/Anregungen:
- Gebäude, Geräte: Optimierung der Energieeffizienz: einerseits im täglichen Gebrauch durch Ausschalten der Geräte bei nicht Verwendung; bedarfsgerechter Einstellung der Heizung. Dies ist kurzfristig umsetzbar und teils bereits erfolgt.
Andererseits auch durch energieeffiziente Lösungen bei Ersatz/Sanierung (z.B. Heizung, Solaranlagen/Photovoltaik, Regenwasserspülung WC). - Kommunikation: Klare, transparente Kommunikation und Kommunikationswege (-gefässe)
- Recycling: Kompost: Grüngut, wo noch nicht vorhanden PET, Glas, Karton, Papier: was ist wo vorhanden (sichtbare Standorte)
- Papier: Optimierung des Papierverbrauchs durch weniger Kopien (nur noch notwendige, wobei intern schwarz/weiss und extern wenn nötig farbig), Beamer anstelle von Liedblättern in Gottesdiensten
Konzept für Printmedien erstellen (Mailings, Nutzung von Social Media) - Einkauf: Zentraler Einkauf, Sammeleinkäufe. Produkteherkunft beachten (regional, saisonal, vegetarisch, Bio, Europa statt Übersee), kompostierbares Wegwerfgeschirr, selbst kochen anstelle von Fastfood/Fertigpizzas
Ressourcen nutzen und zugänglich machen: was ist bereits wo vorhanden und kann wofür genutzt werden (zuerst nachschauen, dann einkaufen) Wo/wie können Reste weiterverwertet werden (welche Anlässe/Angebote benötigen gleiches oder ähnliches Material: Synergien nutzen).
Gemüsegarten anlegen - Schulung/Weiterbildung Mitarbeitende: Notfallmassnahmen und Brandschutz
- Biodiversität, Mobilität: Gemüsegarten anlegen, mehr Blumenwiesen (oder gezielter Mähen). Mitarbeitende als Vorbilder: Nutzung des ÖV
- Finanzethik: Investition in saubere Finanzanlagen: Überprüfung, Optimierung
- Rückmeldung Umfrage als pdf
Geschützte Orchidee entdeckt
Der Grüne Güggel, das Umweltlabel, an welchem sich die Refomierte Kirche Baden plus beteiligt, trägt erste wunderbare Früchte! Bei einer Standortbesichtigung beim Kirchenzentrum in Untersiggenthal entdeckte das Umweltteam eine geschützte Orchideenart: die Bienenragwurz! Die hübsche, kleine Pflanz konnte sich offensichtlich entwickeln, weil unser Fachmann Betriebsunterhalt, Roger Wehrli, nicht einfach das Gras kurz schneidet, sondern stellenweise das, was spriest, eine Weile wachsen lässt.
Der Bienenragwurz gedeiht in basenreichen Trocken- und Magerwiesen, an nicht allzu trockenen Standorten. Sie kommt in der Schweiz auf 260 bis 1180 Metern vor.
Bewahrung unserer Schöpfung
Die Bewahrung unserer Schöpfung: diese Aussage steht im Zentrum und ist gleichzeitig Ziel des Projekts zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in der Reformierten Kirche Baden plus. Mit dem Label «Grüner Güggel» soll diese Nachhaltigkeit im Sommer 2022 offiziell zertifiziert und gefeiert werden.
Bis dahin gilt es jedoch, in zehn unterschiedlichen Schritten zu planen, Schöpfungsleitlinien zu erarbeiten, mit einer umfangreichen Bestandesaufnahme den Ist-Zustand zu ermitteln, zu bewerten und das Umweltprogramm für die Umsetzung festzulegen. Der gesamte Prozess wird im Umweltbericht festgehalten. Den Abschluss bildet die externe Prüfung mit der Zertifizierung.
Die ersten beiden Schritte, das heisst der Beschluss zu diesem Projekt sowie die Einsetzung des für die Erarbeitung zuständigen Teams durch die Kirchenpflege sind bereits erfolgt. Im Umweltteam engagieren sich: Sibylle Kienbaum und Susanne Widmer (Co-Umweltbeauftragte), Bernhard Bösch (Umweltmanagementbeauftragter), Thomas Küng und Roger Wehrli (Energieteam), weitere Teammitglieder sind Thomas Jäggi und Res Peter. Begleitet wird das Umweltteam durch die Fachstelle Nachhaltige Kirche.
Im nächsten Schritt werden die Schöpfungsleitlinien erarbeitet. Damit werden die langfristigen Zielvorstellungen beziehungsweise Leitideen formuliert. Sie bilden die Grundlage für das Umwelthandeln der Kirchgemeinde. Denn es geht nicht nur darum, zu optimieren und Betriebskosten zu senken, sondern auch die Menschen in der Kirchgemeinde für Umweltanliegen zu motivieren und gelebte Schöpfungsverantwortung zu ermöglichen.
Die notwendigen Schritte auf dem Weg zur Zertifizierung sollen deshalb auch, wo immer möglich und sinnvoll unter Einbezug Freiwilliger und Interessierter geschehen. Das Projekt «Grüner Güggel» ist somit gleichzeitig Teil der Gemeindeentwicklung, weil damit ein Stück lebendige Kirche aktiviert und Synergien genutzt werden können.
Umweltbeauftragte
Susanne Widmer
Gemeindeanimatorin i. A.