Am 3. Advent führten 82 Untersiggenthaler Kinder der 1.- 6. Klasse in der reformierten Kirche in zwei Vorstellungen ein nicht ganz alltägliches Weihnachtsspiel auf. Sarah Benninger und Nicole Gwerder haben die Geschichte verfasst.
Kommissar Wäckerli ist in die Jahre gekommen. Vor vielen Jahren hat er schon einmal einen Fall in Untersiggenthal gelöst. Jetzt wird er bald pensioniert und wartet auf einen neuen, spannenden, seinen letzten Fall.
Warzenschweine, Kobolde und Wichtel an Weihnachten?
Und prompt wird er nach Untersiggenthal gerufen. Etwas Merkwürdiges ist passiert: Der Schluss des Weihnachtsspiel-Theaterstücks, das am nächsten Tag aufgeführt werden soll, ist spurlos verschwunden. Genau das Richtige für Kommissar Wäckerli! Mit der Lupe und der Hilfe seiner Nachfolgerin Aurelia macht er sich auf Spurensuche. Und diese führt ihn zuerst nach Afrika in die in warmen Farben leuchtende Savanne zu Löwe, Zebra, Giraffe, Hyäne, Warzenschwein, Elefant und Eule. Dann nach Schweden, wo kleine Kobolde, die Tomptenisse, um Esstisch und Tannenbaum schleichen. Aber diese beiden Weihnachtsspiel-Teile, die Wäckerli in Untersiggenthal bei der Metzgerei Höhn und in der Gärtnerei Hospenthal gefunden hat, passen nicht zu dem Weihnachtsspiel-Schluss, den Kommissar Wäckerli sucht. Er sucht einen Weihnachtsspiel-Schluss, der ganz normal in Bethlehem bei Maria und Josef spielt.
Zu guter Letzt wird Wäckerli noch Zeuge eines Streiks der Weihnachtswichtel. Diese weigern sich, weiterhin für die Menschen mit Musik, liebevoller Weihnachtspost, feinen Guetsli und fantasievoller Dekoration eine schöne Weihnachtsstimmung zu zaubern. Denn die Menschen schätzen die Arbeit der Wichtel nicht und beginnen zu streiten. Die Weihnachtsstimmung ist im Keller! Die ganze Kirche wird zur Streikmeile mit dem Rap: «Jetzt isch gnueg! Das gaht z wiit! Ich mache nüme mit!»
Aber auch dieser Teil des Weihnachtsspiels, den Wäckerli beim Bauern Umbricht entdeckt hat, passt nicht. Dank der guten Nase seiner Nachfolgerin Aurelia findet Kommissar Wäckerli den richtigen Schluss des Weihnachtsspiels im Schreibtisch seiner Sekretärin.
Ende gut, alles gut!
So ist Wäckerli’s letzter Fall gelöst. Die Engel können schwebend ihr Engelslied singen, Hirten und Könige ihre Geschenke dem Christkind zu Füssen legen… Und Kommissar Wäckerli kann seinen wohlverdienten Ruhestand antreten.
Diese turbulente Weihnachtsgeschichte haben die 82 mitwirkenden Kinder mit viel Freude, Begeisterung und Hingabe gespielt und gesungen. Ebenso ist es ihnen gelungen, die Geschichte in den stimmungsvollen, zum Teil packenden Liedern weiterzuerzählen – unterstützt von den 3 Musikern. Sie verstanden es, verschiedenste Stimmungen im Weihnachtsspiel aufzunehmen und in Musik umzusetzen – vom traurig-enttäuschten Wäckerli über die leichtfüssig schwebenden Engel bis zum angriffigen Streik-Rap.
Das Publikum würdigte die beiden Aufführungen mit einem kräftigen Applaus und einer sehr grosszügigen Kollekte von 1660 Franken zugunsten des Kinderheims Brugg.
Claudia Benninger