Macht mehr Einkommen glücklicher? Dies fragen wir am Männerapéro vom 11. September in Obersiggenthal. Das durchschnittliche Glücksempfinden beziehungsweise die Zufriedenheit der Menschen in entwickelten Ländern steigt nicht mehr weiter an, obwohl die durchschnittlichen Einkommen sich mit dem Wirtschaftswachstum stets weiter erhöhen. Das belegen zahlreiche empirische Studien. Je reicher ein Land wird, umso mehr hängt das Glück der Menschen von anderen Faktoren ab. Letztlich geht es um die Kunst, das Beste aus seinem Leben zu machen.
Das ist aber gar nicht so einfach, weil verschiedene Tretmühlen des Glücks, dies erschweren. Auf einer Tretmühle kann man immer schneller laufen und diese immer schneller bewegen, doch man bleibt immer am selben Ort. Genau gleich verhält es sich mit dem menschlichen Streben, durch mehr Einkommen und mehr Konsum glücklicher zu werden. Die Menschen werden dadurch zwar immer reicher, aber was ihr Glücksempfinden betrifft, treten sie auf der Stelle. Die Hoffnung auf mehr Glück wird ständig enttäuscht, dennoch wird an diesem Glauben festgehalten. Der Vortrag zeigt auf, wie diese Tretmühlen funktionieren, und wie wir sie mildern können.
Referent:
Mathias Binswanger ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Olten und Privatdozent an der Universität St. Gallen. Er ist Autor des 2006 erschienenen Buches Die Tretmühlen des Glücks, welches in der Schweiz zum Bestseller wurde. Sein neuestes Buch aus dem Jahr 2019 heisst: Der Wachstumszwang – Warum die Volkswirtschaft immer weiterwachsen muss, selbst wenn wir genug haben. Gemäss dem Ökonomen-Ranking der NZZ im Jahr 2020 gehört Mathias Binswanger zu den drei einflussreichsten Ökonomen in der Schweiz.
Programm am Samstag, 11. September:
09:30 Uhr: | Eintreffen und Zeit für Gespräche unter Männern |
10:00 Uhr: | Referat und anschliessend Zeit für Fragen und Diskussion |
11:30 Uhr: | Abschluss mit kleinem Apéro und Gesprächen |