Der Abschiedsgottesdienst von Dietlind Mus findet am Sonntag, 28. Februar, online statt. Ab 10.00 Uhr können Sie ihn hier anschauen.
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«Geht nicht» gab’s nicht
Mit einer Horde Kinder einen «Zwingli-Film» drehen? Einen Foxtrail zur Geschichte der Reformierten Kirche Baden kreuz und quer durch die Stadt realisieren? Die wegen Corona abgesagte Waldweihnacht durch einen feierlichen Stationenweg in Kleingruppen ersetzen? Nichts scheint Dietlind Mus zu aufwendig oder zu schwierig zu sein. Was es noch nicht gibt, das erfindet die 51-jährige Pfarrerin und Dekanin neu. Dabei sind ihre Projekte nie einfach nur Unterhaltung. Es sind Beschäftigungen mit dem christlichen Glauben als Kerninhalt. Und dieses Rezept hat über die Jahre grossen Erfolg: so sind etwa die Ferienplausch-Wochen in Baden äusserst beliebt.
«Ich hätte auch noch ganz viele Ideen», sagt Dietlind Mus, die mehr als 12 Jahre als Pfarrerin in der Reformierten Kirche Baden plus tätig war. Nun nimmt sie aber eine neue Herausforderung an. Dietlind Mus wird künftig für die Reformierte Kirche Bern-Jura-Solothurn arbeiten. Dort wird sie sich um die Pfarrpersonen kümmern und gleichzeitig Ansprechperson und Bindeglied zur Landeskirche sein.
Wenn sie zurückblickt auf die Zeit bei der reformierten Kirche in Baden, dann kommen ihr Erlebnisse mit den Gemeindemitgliedern in den Sinn. Persönliche Begegnungen bei den Gemeindereisen oder Familienferien. Oder bei Bildungswochenenden zum Thema Mystik. «Aus solchen Begegnungen entstand wieder Neues.»
Einen Input geben, etwas Neues anstossen, das ist eine von Dietlind Mus’ Stärken. So hat sie auch gemeinsam mit ihrem Team den Wandel des Reli-Untis ins Rollen gebracht. Heute dürfen die Kinder Projekttage besuchen statt wöchentlich die Schulbank drücken.
Dietlind Mus hat mit ihrer Arbeit bei der Reformierten Kirche Baden plus Spuren hinterlassen. So schmerzt der Weggang der arrivierten Pfarrerin auch ihre Vorgesetzten. «Ihre Durchhaltekraft, ihre Stärke und ihre beeindruckenden Feiern – was sie während ihrer Zeit in Baden alles aufgebaut hat! Und wie sie als Leiterin der Covid-19 Task Force die Kirchgemeinde durch die erste Welle gesteuert hat, das ist und bleibt beeindruckend», sagt Ana G. Voellmin, Präsidentin der Kirchenpflege. Und Angelika Behrens, Präsidentin der Teilkirchgemeinde Baden-Ennetbaden, meint: «Nicht nur ihre hervorragende Arbeit, ihr Engagement, ihre ausserordentliche Kreativität werden uns fehlen, sondern auch ihr Lachen.»
Wenn Dietlind Mus in die Zukunft der reformierten Kirche blickt, dann wünscht sie sich eine Kirche, die lebensfroh und erfrischend ist und gleichzeitig die reformatorischen Kernanliegen und christlichen Werte vertritt. Die Pfarrerin aus Ennetbaden hat ihren Teil dazu beigetragen.
Bettina Weissenbrunner, 26. Januar 2020